Sehr geehrte Herr LTP und Welterbebeauftragter Woller,
sehr geehrter Herr Projektkoordinator Zunke,
sehr geehrter Herr LAbg. Al Rawi!
Als Vertreter der Stadt Wien bei der Welterbekonferenz in Riad haben Sie offenkundig versucht, der UNESCO neuerlich eine Nebelgranate unterzujubeln. wie es der langjährigen Praxis entspricht. Es ist offensichtlich, daß Sie seit mehr als 10 Jahren ihren Auftrag darin sehen, nicht das Weltkulturerbe Historisches Zentrum Wien zu schützen, sondern die Interessen eines Investors zu bedienen, welche dazu in diametralem Gegensatz stehen. Die mutmaßlichen Gründe dafür und die überaus fragwürdige Genese des Ganzen möchte ich hier gar nicht näher erläutern, sondern mich auf einige aktuelle Fragen beschränken:
- Warum werden (mit Ausnahme der Höhen) die genauen Maße bzw. Volumina und Baukörperpositionen des revidierten Projekts der Öffentlichkeit nicht zugänglich gemacht?
- Sollte das revidierte Projekt noch in Arbeit sein: womit haben Sie die UNESCO in Riad zufriedenzustellen getrachtet?
- Wollten Sie die UNESCO etwa nur mit vagen Absichtserklärungen ohne genaue und verbindliche Angaben überrumpeln?
- Würden Sie eine Aberkennung des Welterbestatus billigend in Kauf nehmen?
Punkt 4 wäre allen mit dem Schutz des Welterbestatus betrauten Funktionären unter Umständen als Amtsmißbrauch anzulasten.
Es ist dies eine offener Brief, und ich behalte mir vor, diesen nach Ermessen weiterzuleiten.
Beste Grüße
Waltraut Kupf
Im Namen zahlreicher Welterbeverteidiger aus der Zivilgesellschaft
