AKH: Historische Kliniken verfallen!

„Wo Wien am schönsten ist? “ – „Am Dach des AKH! Da sieht man es nicht!“

Der Witz, der in den 1980ern die Runde machte, bezieht sich auf den skandalgebeutelten Neubau des Allgemeinen Krankenhauses, der wohl wirklich keine Schönheit ist. Ein Blick vom Dach könnte sich aber tatsächlich lohnen, denn im Schatten des riesigen Spitals versteckt sich ein besonders erschreckendes Beispiel dafür, wie hierzulande mit der Architektur der Vergangenheit umgegangen wird: Zwischen AKH-Türmen und Lazarettgasse verfallen zwei über 100 Jahre alte historische Kliniken langsam aber sicher vor sich hin – und das seit vielen Jahren. Werden diese Zeugen aus den letzten Lebensjahren der Monarchie bald zur Gänze verschwinden?

Geplant von berühmtem Baumeister

Die beiden verfallenden Klinikgebäude sind Teil der sogenannten „Neuen Kliniken“, die von 1909 bis 1923 am Gelände des heutigen („neuen“) AKH errichtet wurden. Die ersten Entwürfe der Kinderklinik und 1. Medizinischen Klinik wurden maßgeblich von Emil von Förster überarbeitet. Auf ihn geht das heutige Aussehen der Kliniken zurück, einschließlich der sachlichen, aber ausdrucksstarken Jugendstilornamente.

Förster, ein Stararchitekten der Jahrhundertwende, war in Wien beileibe kein Unbekannter: Unter den dutzenden Häusern, die nach seinen Plänen erbaut wurden, sind unter anderem das Palais Dorotheum und das heutige Hotel Regina. Die beiden AKH-Kliniken bilden den Abschluss seines umfangreichen Werks. Förster starb 1909, noch vor Beginn der Bauarbeiten.
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Foto: ©Georg Scherer, wienschauen.at

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