An das Denkmal “Wienmuseum”, dem preisgekrönten Nachkriegsbau von Oswald Haerdtl, wurde zusätzlich ein 29 m langer Vorbau angebaut.
Es ist unverständlich, daß man einen unter Denkmalschutz stehenden bedeutenden Nachkriegsbau der Stadt Wien, das Wienmuseum, um 100 Mio € so massiv verändern darf.
Gleichzeitig unterschreibt laut APA OTS vom 2023-01-18 Frau Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer die DAVOS Baukultur Allianz 2023 für eine hohe Baukultur. Die Davos Allianz ist nicht neu, sie wurde von Österreich schon in der Davos Erklärung 2018 unterschrieben. Diese schönen Erklärungen wurden unterschreiben, aber NICHT eingehalten, wie am Beispiel des Wienmuseum vor der barocken Karlskirche jetzt sichtbar wird.
In dieser Erklärung von Davos 2018 sind folgende Festlegungen zum kulturellen Erbe
Punkt 9 Seite 18
9. Das Kulturerbe ist ein zentrales Element hoher Baukultur. Die Art, wie wir das Kulturerbe heute nutzen, pflegen und schützen, wird entscheidend sein für die zukünftige Entwicklung einer gebauten Umwelt von hoher Qualität.
Punkt 15 Seite 19
15. Hohe Baukultur muss in den massgeblichen Rechtsnormen berücksichtigt werden. Das zentrale Ziel einer hohen Qualität für die gesamte gebaute Umwelt, einschliesslich des Kulturerbes, muss für jede raumwirksame Tätigkeit zwingend sein.
Die Republik Österreich (und erst recht die UNESCO Weltkulturerbestadt Wien) sollte die Erklärungen, die sie öffentlich unterschrieben hat, auch einhalten.
Urteilen Sie selbst, ob ein Denkmal – wie das Wienmuseum – durch
- eine 3-stöckige Betonmatratze und
- einen 29 m langen Vorbau
in den Resselpark dem hochtrabenden Erklärungen der DAVOS Baukultur Allianz 2023 gerecht wird.