Beim Heumarktprojekt scheint weiter keine Lösung in Sicht: Nachdem das Vorhaben Wiens historisches Zentrum auf die rote Liste gefährdeter Welterbestätten gebracht hat und die UNESCO eine Redimensionierung fordert, sieht ein neues Gutachten der Stadt dafür offenbar keine Notwendigkeit.
….Werde das Projekt umgesetzt, seien „keine wesentlichen Beeinträchtigungen“ zu erwarten, wie der „Kurier“ (Samstag-Ausgabe) berichtete. Das Gutachten stammt von Christa Reicher (Universität Aachen) und bezieht sich auf eine Variante mit einem 49,95 Meter hohen Wohnturm sowie einem Hotelturm mit einer Höhe von 47,85 Metern. Beides ist höher als zuletzt von der Welterbekommission gefordert.
..Michael Tojners Wertinvest hat für diese Projektversion bei der Stadt um eine Befreiung von der Umweltverträglichkeitsprüfung angesucht…..
Welterbe-Experte Michael Kloos hatte in seiner Kulturerbeverträglichkeitsprüfung die Version mit einem 49,95 Meter hohen Wohnturm sowie einem Hotelturm mit einer Höhe von 47,85 Metern abgelehnt und eine Reduktion um jeweils zwei Stockwerke auf 44 (Wohnturm) respektive 42 Meter (Hotelkomplex) eingefordert, weil insbesondere beim „Canaletto-Blick“ vom Belvedere „große negative visuelle Auswirkungen“ auftreten würden.
..Kurz vor der Welterbesitzung im Juli 2024 wurde eine neue Variante präsentiert mit Höhen von 44 und 48 Metern...Kritik kam am Samstag umgehend von der Wiener ÖVP: „Das Chaos und die Unprofessionalität in diesem Zusammenhang setzen sich unvermindert fort“, hielt Planungssprecherin Elisabeth Olischar in einer Aussendung fest. „Niemand versteht, warum nun eigentlich eine überholte Variante hier vorangetrieben werden soll.“
..Bei der jüngsten UNESCO-Sitzung diesen Sommer verblieb Wien zwar auf der roten Liste, allerdings mit der Perspektive, 2025 von dieser gestrichen zu werden. Die bisherigen Anstrengungen zur Redimensionierung des Vorhabens wurden zwar gelobt, es brauche aber zusätzliche Planungsänderungen.
..Bis 1. Februar soll deshalb ein aktualisierter Bericht abgegeben werden.
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